Visions of Mana im Test: Tolles Spiel, enttäuschende Portierung (2024)

Visions of Mana

Das beste Mana-Spiel am PC, doch mit gammeliger Technik

Visions of Mana im Test: Tolles Spiel, enttäuschende Portierung (1)

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VonSascha Penzhorn

Aktualisiert 27. August 2024 14:29

Gesendet 27. August 2024 14:04

Als großer Fan von Secret of Mana für SNES habe ich das Remake aus dem Jahr 2018 nie besonders gemocht. Ich mag das Sprite-Art des Originals viel lieber als die polygonarmen 3D-Modelle der neuen Version. Bei einem Laden wie Square Enix wäre hier einfach so viel mehr möglich gewesen! Immerhin, der NachfolgerTrials of Mana war schon eine ganze Ecke hübscher und detaillierter und seinem SNES-Vorbild würdig. Visions of Mana geht jetzt noch einen Schritt weiter und bietet in der von mir getesteten Steam-Version einige atemberaubend schöne Momente und Landschaften.

Der neueste Mana-Titel folgt keiner 16-Bit-Vorlage mehr und bietet mehr Freiheiten im Gameplay und bei der Erkundung der Spielwelt, ohne etwas von seinem einzigartigen Flair, der Fans seit Jahrzehnten verzaubert, einzubüßen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele Veteranen, die bereits an den Klassikern mitgewirkt haben, an der Entwicklung von Visions of Mana beteiligt waren. Umso trauriger ist es darum, dass der PC als Plattform auch in diesem neuen Teil wieder viel zu stiefmütterlich behandelt wird.

Falls ihr auf JRPGs und besonders auf die Mana-Spiele steht, lege ich euch vor einem möglichen Kauf ganz fest die Steam-Demo ans Herz, damit ihr euch von der Technik des Spiels einen Eindruck verschaffen könnt. Falls ihr auf einem schwächeren System spielt, müsst ihr wissen, dass FSR 2 als einziger Upscaler unterstützt wird, eine Option für DLSS oder XeSS existiert nicht. Es gibt zum Zeitpunkt dieses Artikels auch keine Einstellung für HDR oder Ultrawide-Auflösungen - letztere könnt ihr aber immerhin per Hex-Editor aktivieren. Einige Zwischensequenzen sind auf 30 Bilder pro Sekunde limitiert, im Vollbildmodus gibt es keine Möglichkeit, eure Auflösung zu ändern und die Grafikeinstellungen sind unterteilt in niedrig, mittel und hoch - ohne Kontext oder Erklärung, irgendwelche Detaileinstellungen oder Fein-Tuning. Eine Möglichkeit, die Benutzeroberfläche und den recht klein geratenen Spieltext raufzuskalieren, existiert auch nicht. Eine gute PC-Portierung geht anders.

Vertraut und doch anders

Veteranen, die sich nicht von der zweifelhaften Technik hinter dem Spiel abschrecken lassen, fühlen sich schnell wie zu Hause: Der namensgebende Mana-Baum im Intro, die quietschbunte, märchenhafte Spielwelt und die verspielten Charakterdesigns, untermalt mit der Musik von Mana-Komponist Hiroki Kikuta. Ich war direkt 30 Jahre jünger und machte die Spielwelt mit derselben Begeisterung und Neugier unsicher wie damals auf dem SNES. Ihr trefft auf etliche bekannte große und kleine Kreaturen aus der Reihe, während ihr große, weitläufige Areale auf den Kopf stellt. Das alles sieht dank Unreal Engine echt prima aus: Die Pogopuschel sind flauschig wie nie, die Umgebungen sind farbenfroh und detailverliebt, die Performance ist abseits kleinerer Ruckler, die per Day-1-Patch behoben werden sollen, in Ordnung.

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Die Story beginnt mit einem unerwarteten Twist: Die Bewohner der Dörfer rund um den Mana-Baum schicken regelmäßig Geweihte in die Welt, die dem Baum ihre Seelen opfern. Dörfer, die sich dieser Tradition entziehen wollen, werden von schrecklichen Katastrophen und Flüchen heimgesucht. Was ist denn da los? Ist der Baum traditionell nicht der Ursprung allen Lebens und aller Magie in der Welt? Dieses Mysterium untersucht ihr als Held Val, der eine Gruppe Geweihter auf ihrer Reise zum Mana-Baum begleitet und beschützt. Im Spielverlauf stoßt ihr nach und nach auf eine Gruppe von fünf Hauptfiguren, von denen ihr eine aktiv selbst steuert, während zwei Mitstreiter von einer konfigurierbaren KI übernommen werden. Die beiden verbleibenden Gefährten warten auf der Ersatzbank und dürfen jederzeit eingewechselt werden.

Für Entdecker und Sammler

Die vielen abwechslungsreichen Spielgebiete sind diesmal viel offener und freier begehbar als sonst in der Reihe. Überall sind nützliche Gegenstände, Spielwährung und andere Goodies versteckt, die ihr zum Teil nur durch waghalsige Sprünge und Kletterpartien erreicht. Natürlich lauern auch überall Monster, die euch angreifen, wenn ihr ihnen zu nahe kommt. Im Echtzeit-Kampfsystem nutzt ihr leichte und schwere Angriffe, einen Sprung und eine Ausweichrolle, sowie diverse Zauber und Spezialfähigkeiten, die ihr per Ringmenü aufruft. Im Spielverlauf schaltet ihr acht Elementare frei, die Euch Zugang zu diesen Kräften gewähren und beim Anlegen neue Charakterklassen aktivieren. Mit der Kraft des Windes wird Val beispielsweise zum Runenritter, der mit einem schweren Zweihänder kämpft. Per Licht-Elementar wird er zum defensiven Paladin, der mit Lanze und Schild kämpft. Jeder der fünf Protagonisten erhält so Zugang zu acht erweiterten Klassen, alle mit unterschiedlichen Kostümen und Fähigkeiten.

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Eure Elementarkräfte gewähren euch außerdem Zugang zu Stellen in der Spielwelt, die anfangs unerreichbar sind. Wer wirklich alles sehen und mitnehmen will, grast viele Gebiete darum mehrmals ab. Wer darauf keine Lust hat, wird nicht zum gründlichen Durchkämmen der Welt gezwungen, doch wer Ausrüstung und Heilgegenstände in der Spielwelt sammelt, muss sie später nicht für viel Gold kaufen. Wer es am liebsten ruhig angehen lässt, wird auf den niedrigeren der vier Schwierigkeitsgrade auch nie sonderlich hart gefordert. Haarig wird es für gewöhnlich nur dann, wenn euch Visions of Mana gerne mal einfach so irgendwelche Monster vor die Nase setzt, die 40 Level höher sind als eure Abenteurer. Zum Glück gibt es recht großzügige Autosaves und Speicherpunkte auf der Karte. Freies Speichern wäre mir trotzdem lieber gewesen.

Ein paar Längen

Die Story ist nicht übel, wird aber stellenweise gerne mal etwas schwafelig. Mal drückt sich ein Charakter eine gefühlte Ewigkeit vor seinem Schicksal und schickt euch auf irgendwelche Dienstbotenmissionen ohne spielerischen oder erzählerischen Mehrwert, mal werdet ihr auch einfach nur mit (zum Glück optionalen) Nebenmissionen bombardiert. In den meisten Dörfern lungern NPCs herum, die darauf bestehen, dass ihr irgendwelche Monster vermöbelt oder irgendeinen verlorenen Gegenstand findet. Das ist so strunzgenerisch, wie es nur geht und wird überhaupt nur durch gelegentliche Missionen aufgelockert, in denen ihr einen Punkt in der Spielwelt finden müsst, der euch auf einem Gemälde gezeigt wird. "Hier hast du 20 Minuten zusätzliche Spielzeit und 500 Goldstücke." Das wird dann auch immer nur in stummen Textboxen abgehandelt und ist weder besonders sehenswert, noch unterhaltsam.

Die Protagonisten sind keine hochgradig komplexen Figuren mit überragender Charakterentwicklung und Tiefgang, sondern die üblichen JRPG-Klischees mit entsprechender (wahlweise englischer oder japanischer) Sprachausgabe. Das ist für ein farbenfrohes, überwiegendes fröhliches Spiel dieser Art auch vollkommen okay. Unterm Strich ist es ein leicht verdauliches, spaßiges Abenteuer und kein Dragon Age oder Baldur's Gate 3. Ich freue mich darüber, dass solche Spiele immer noch gemacht werden.

Fazit

Visions of Mana inszeniert die Welt und die Kreaturen der Mana-Reihe schöner und besser als je zuvor. Die Spielwelt ist freier begehbar, es gibt mehr zu entdecken, die fünf spielbaren Charaktere lassen sich über viele erweiterte Charakterklassen verbessern und anpassen. Eine schwache PC-Portierung und ein paar Längen in Gameplay und Story wirken sich negativ auf den Spielspaß aus.

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Visions of Mana im Test: Tolles Spiel, enttäuschende Portierung

7

Gut

Das bisher beste Mana-Spiel mit schicker Grafik, vielen tollen Entdeckungen und einer riesigen Spieltwelt, aber allenfalls mäßiger Technik.

VonSascha Penzhorn

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